ETAPPE 1. SAHAGÚN - MANSILLA DE LAS MULAS |
Sobald man an der Wahlfahrtskappelle San Roque vorbei ist, muss man entscheiden, ob man Mansilla über die Vía Trajana ansteuert und die rechte Abzweigung bis nach Calzada del Coto nimmt. Der Jakobsweg über diesen Pfad erfüllt die Pilger, wenn dies überhaupt möglich ist, sogar noch mehr durch die Eindrücke der leonesischen Hochebene. An einem Abschnitt betritt man die römische Straße, und muss beachten, dass es auf dieser Straße kaum Herbergen gibt, nur die der Calzadilla de los Hermanillos. Außerdem kann hier ein saisonbedingter Flusslauf Tümpel und kleine Lagunen hervorbringen, die man durchwaten muss, um gut anzukommen. Die andere Alternative ist, dem Real Camino Francés weiter zu folgen, der seinen Namen von Carlos III. (18. Jh.) bekommen hat, der auf Kosten des Staates erbaut, breiter als andere, und für Kutschen geeignet ist und die Ansiedlungen von gewisser Bedeutung verband. Dieser Abschnitt verläuft ungefähr 32 km, entlang eines baumreichen Waldwegs, an dem es Bänke und Rastplätze gibt.
Sahagún
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Die Kleinstadt wird mit den Märtyrern Facundo und Primitivo in Verbindung gebracht. Nicht ohne Grund existierte seit dem 9. Jahrhundert ein Kloster, das diesen Heiligen gewidmet war und jahrhunderte lang Bestand hatte. Alfonso III. der Große, derselbe, der die erste Basilika für die Grabstätte des Apostels errichten ließ, vertraute es 904 dem reichen Abt Bala an. Dennoch ist es Alfonso VI., der mit Sahagún verbunden ist, denn er begründete die Stadt und veranlasste den Bau der Puente de Canto. Darüber hinaus machte er es möglich, dass die Burgunder Benediktiner-Mönche sich dort niederlassen konnten.
Während den Kirchenreformen nach den Modellen von Cluny spielte er eine wichtige Rolle. Die Bedeutsamkeit dieses Ordens bei der Verbreitung des Christentums entlang des Weges ist offenkundig. Alfonso VI. errichtete seinen königlichen Hof für lange Zeit in der Abtei, wodurch er seine Macht ausbaute. Das Kloster bot 60 Gästebetten und in ihm wurden so bedeutsame Personen ausgebildet wie San Juán de Sahagún, Schutzpatron des Städtchens, Bruder Bernadino de Sahagún oder der Benediktiner Pedro Ponce de León.
Heute sind nur Reste des Klosters übrig, wie der Bogen von San Benito, und weitere Überreste, die sich im Museum der Madres Benedictinas befinden, welches in der Abtei von Santa Cruz untergebracht ist, wo Alfonso VI., der Monarch, der die Kirchenreform einführte, und seine vier Ehefrauen beigesetzt wurden.
In der Kirche von San Juan, in der die Reliquien von San Facundo und San Primitivo aufbewahrt werden, stechen die Retabeln hervor. Die mudejanische Kirche von San Tirso aus dem 11. Jahrhundert, aus Ziegelsteinen errichtet, hat drei Schiffe und einen prächtigen Turm in der Hauptkapelle.
Die Kathedrale von San Lorenzo aus dem 13. Jahrhundert, gotisch-mudejar, hat einen Durchgang nochmal aus Ziegel, hat einen prächtigen Turm, einen angrenzenden Flügel an die Jesuskapelle, die einige Basreliefes von Juan de Juní. Die Wallfahrtskapelle Nuestra Señora del Puente aus dem 12. Jahrhundert ist romanisch und aus Ziegelsteinen gebaut.
Calzada del Coto
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Der Name des Dorfes ist von der römischen Straße abgeleitet. Es gibt die Wallfahrtskapelle San Roque und in der Calle Real befindet sich eine Kirche, die San Esteban gewidmet ist. In dieser Ortschaft muss sich der Pilger entscheiden, welchen Weg er nimmt.
Bercianos del Real Camino
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Der Name des Dorfes geht auf die Wiederbesiedlung mit aus dem Bierzo stammenden Leuten zurück. Die Wallfahrtskapelle Nuestra Señora de Perales wurde dem Krankenhaus von Cebreiro gestiftet.
Calzadilla de los Hermanillos
Dienstleistungen: Pilgerinformation, Lebensmittelgeschäft und Gaststätte.
Der Name des Dorfes lässt darauf schlissen, dass es hier einst eine Niederlassung der Mönche aus Sahagún gegeben haben muss, die die Pilger versorgten. "Hermanillos" bedeutet "junge Mönche".
Burgo Ranero
Dienstleistungen: Pilgerinformation, Apotheke, Lebensmittelgeschäft, medizinische Versorgung, Bäckerei, Gaststätte.
Vor dem Dorf fand das Ereignis des "verschlungenen Pilgers" statt. Laffi, ein Reisender aus dem 17.Jh. berichtet es so: "und wir gingen bis zur Burg hinaus, gut vier Meilen weit entfernt, und als wir drei zurückgelegt hatten, fanden wir einen toten Pilger dem sich zwei Wölfe näherten…" Diese Burg des Ortes dürfte aufgrund der hier entstandenen Kunstwerke, die heute das Museum in León beherbergt, von Bedeutung gewesen sein.
Reliegos de las Matas
Dienstleistungen: Lebensmittelgeschäft, ärztliche Betreuung (Dienstag und Donenrstag), Gaststätte.
Durch diesen Ort, der eine Meile von Mansilla entfernt liegt, verlief einst die Verbindungsstraße zwischen Bordeaux und Astorga.
Mansilla de las Mulas
Dienstleistungen: Pilgerinformation (in der Herberge), Geldautomat, Apotheke, Werkstatt, Lebensmittelgeschäft, ärztliche Versorgung, Bäckerei, Gaststätte, Internet.
Hier verbinden sich die zwei Wege, die sich auf der Calzada del Coto getrennt hatten. Das auffälligste in diesem Ort ist seine etwa drei Meter hohe Mauer, aus Kieselsteinen des Flusses gebaut. Von den vier Zugangstoren ist komplett nur das östliche des Bogens de la Concepción erhalten, das Santa María Tor, durch das man über die Vía Trajana in die Stast gelangt. In Mansilla taucht die Schelmin Justina geeint auf, da es in diesem Ort war, wo diese Schelmin einen Gasthof öffnete. |
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